Wäre es nicht einmal schön an einer blauen Lagune unter Palmen zu sitzen? Die Wellen rauschen und das Wasser ist kristallklar. So etwas habe ich mir 2013 gewünscht und dann auch erfüllt. Im Oktober, also zur Neben- und Hurricanesaison ging es in den Norden der Dominikanischen Republik. Genauer gesagt zusammen mit meinem besten Freund auf die Halbinsel Samana. Der Flug von Frankfurt über New York bis nach Santo Domingo plus anschließender Busfahrt war ganz schön anstrengend, so dass wir erstmal todmüde ins Bett fielen. Umso schöner der Ausblick beim Aufwachen, denn durch die Palmen kann ich schon das Meer sehen.

Der kleine Ort Las Galeras liegt ziemlich abgelegen im Nordosten der Insel und fernab der Hotelhochburgen von Punta Cana. Dafür ist die Bucht mit den schönsten Sandstränden der Insel gesegnet. Las Galeras ist ein ziemlich kleiner Ort, es gibt zwei Restaurants, einen kleinen Laden und einige Häuser und Hütten. Abgesehen von den Händlern für Bilder, Zigarren und Schnitzereien die mich schon am Strand abfangen gibt es dort nicht viel zu entdecken. Bei den Straßenverhältnissen und Fahrkünsten der Einheimischen habe ich von einem Mietwagen auch abgesehen. Ein kleiner Spaziergang bringt mich zum Dorfstrand und es ist genau so wie man es sich vorstellt: Glasklares Wasser, der Himmel wetteifert mit dem Wasser um das schönste Blau, der Sand weißgelb und feinkörnig und überall schattenspendende Kokospalmen.

Das Wetter war etwas launisch. Morgens und Abends hat es gerne mal einen Schauer oder ein Gewitter gegeben, die in den Tropen immer eindrucksvoll ausfallen. Danach steigt die Luftfeuchtigkeit schnell auf 100%, was bei 30° im Schatten kein Vergnügen ist. Bei einer Strandtour konnte ich die drei schönsten Strände der Insel besuchen:

  • An der Ostküste liegt der Playa Fronton, als wäre er direkt einem Piratenfilm entsprungen. Mit scharfen, dunklen Klippen und einem Sandstrand in dem man einsinkt wie in Schnee. Das Korallenriff vor dem Strand ist noch intakt und schon nach zwei Metern wuseln allerlei bunte Fische um die Füße. Aber Achtung, hier holt man sich beim Schnorcheln sehr schnell einen Sonnenbrand. Ich konnte mich aber nicht satt sehen und vor mit einem knallroten Rücken nach Hause. Besser also ein Shirt zum Schnorcheln einpacken.
  • Der Playa Madame ist kleiner, auch sehr gut zum schnorcheln (wenn auch etwas tiefer) und es gibt eine Höhle die man erkunden kann. Hier wohnen Fledermäuse und Spinnen, man sollte die Höhle also besser mit Schuhen betreten.
  • Mit 8km Länge kommt am Ende der Tour der halbmondförmige Playa Rincon. Schlägt man im Duden „karibischer Sandstrand“ nach, dann kommt vermutlich ein Bild des Playa Rincon. Im Sand liegt man wie in Watte, das Meer ist hier sehr flach und auch hier gibt es zahlreiche bunte Fische zu beobachten. Direkt vom Meer auf den Teller kommen die Fische dann an einem kleinen Restaurant direkt am Strand.

Ein weiteres lohnenswertes Ziel ist der Nationalpark Los Haitises in der Bucht von Samana, hier kann man viele Vögel beobachten. Daneben gibt es auch einige Höhlen und am bekanntesten sind sicherlich die Kalksteininseln, die wie Schildkröten aus dem Wasser ragen. Eine Fahrt in die Magrovenwälder offenbart auch viele Amphibien und fliegende Fische, von denen einer ganz unverhofft im Boot landete. Es gibt allerdings keine sichtbaren Säugetiere, früher gab es wohl einmal Seekühe zu beobachten, dieser sind aber dort nicht mehr anzutreffen. Ein weiteres Naturwunder ist der Wasserfall El Limon in der Mitte der Halbinsel, das Wasser stürzt hier 50m in die Tiefe und das Becken darunter lädt zum Schwimmen ein. Erreichbar ist der Wasserfall zu Fuß (was aber kaum einer macht) oder mit dem Pferd. Am Besten ist es früh morgens oder spät abends dort zu sein, dann sind nicht so viele Touristen am Wasserfall und man hat mehr Dschungel-Feeling.

Die Dominikaner, denen ich begegnet bin, waren alle sehr nett und zuvorkommend, wollen uns Touristen aber natürlich gerne etwas verkaufen. Ist man nicht interessiert muss man sehr hartnäckig bleiben, denn sie werden es auch bleiben.