Möchte man auf Kreta am Strand liegen und im Meer Baden, dann bietet sich der Juni und Juli als Reisezeit an. Will man aber die Insel erkunden, ein bisschen Wandern und die Sehenswürdigkeiten sehen, dann ist der Mai der beste Monat. Die Temperaturen sind dann noch angenehm und die Insel noch grün und voller Blumen. Im Urlaub wurde der westliche Teil der Insel mit den beiden Städten Rethymno und Chania erkundet, auch das Lefka Ori Bergmassiv liegt im westlichen Teil Kretas und bietet mit 2.453m hohen Gipfeln und der Samaria-Schlucht viel Abwechslung.
Vom Uraubsdomizil an der Nordküste ging es am ersten Tag über die Kourtaliotiko Schlucht an die Südküste. Am Grund der Schlucht fließt der Megalopotamos entlang, der am Prevelli Strand im Meer mündet. Auch einige Gänsegeier lassen sich blicken und kreisen an den bis zu 250m hoch aufragenden Felsen entlang. Später in Plakias wird das Kap Kaku Muri umrundet, bei diesem Spaziergang hat man einen wunderschönen Blick auf dei Bucht von Plakis mit ihrem azurblauen Wasser. Am Abend werden die Palmen des Prevelli strands von der untergehenden Sonne beleuchtet. Auch hier kann man einen schönen Spaziergang machen, muss dazu allerdings mehr Zeit mitbringen. Erwähenswert ist der herzförmige Fels der am Strand im Meer steht und ein beliebtes Fotomotiv ist.
Der dritte Tag ist Rethmno gewidmet, eine schöne kleine Küstenstadt im Norden. Die Tavernen in den malerischen Gassen laden zu einer schmackhaften Mittagspause ein, die Restaurants am venizainischen Hafen sollte man aber meiden (auch wenn sie laut stark Werbung machen). Bekannt ist Rethymno außerdem für den Leuchtturm und den venizianischen Rimini-Brunnen in der Altstadt. Über dem Hafen thront das Fortezza, von dem man aus einen schönen Blick über die Stadt bis zu den Lefka Ori hat.
Im Frühjahr oder Frühsommer ist der botanische Garten von Kreta auf jeden Fall einen Besuch wert. Er liegt an einem Berghang, etwas Kondition sollte man also mitbringen, da man bergauf und -ab geht. Belohnt wird man mit einer Vielzahl von Pflanzen und auch dem ein oder anderen Tier. Wer danach der Straße weiterfolgt kann bis zur Omalos Hochebene fahren. Diese ist der Startpunkt für Wanderungen in der Samaria-Schlucht, bietet ansonsten aber außer ein paar schönen Aussichten keine weiteren Highlights.
Statt der Samaria-Schlucht, die mit 17km schon eine anspruchsvolle Wanderung darstellt, durchwanderen wir die Imbros-Schlucht. Mit 8km etwa halb so lang und ähnlich eindrucksvoll, man sollte früh morgens starten um dann mittags am Meer anzukommen. Auch wenn es die ganze Zeit nur bergab geht, ist gutes Schuhwerk zu empfehlen und man sollte genug Wasser mitnehmen. Die sanitären Anlagen in der Mitte der Schlucht sind als solche nicht zu bezeichnen und wer am Zeil mit dem Auto zurück nach Imbros muss kann sich für etwa 20€ fahren lassen. Dabei nicht dem ersten Angebot folgen, je weiter man geht, desto günstiger wird es.
Wer nach der Wanderung ein wenig entspannen möchte kann dies am Kournas-See tun. Für 10€ kann man mit dem Tretboot eine Stunde lang auf dem See herumfahren und mit etwas Glück ein paar Schildkröten sehen. Auch Chania ist einen Besuch wert, etwas größer als Rethymno liegt es malerisch am Fuss der schneebedeckten Lefka Ori. Das Wasser im Hafen ist azurblau und in der Altstadt gibt es verschiedene sehr gute Tavernen und Restaurants.
Ganz in der Nähe liegt das antike Aptera. Malerisch auf dem Rücken eines Hügels gelegen hatten die Dorfbewohner einen schönen Blick auf die Bucht von Souda. Das der Punkt strategisch wertvoll ist beweist ein venizianisches Fort und eine Festung aus dem zweiten Weltkrieg etwas weiter den Hügel hinab. Für uns entsprach Aptera auch etwas mehr den Erwartungen einer „antiken Stätte“ als etwa Knossos. Dieses haben wir am letzten Tag besucht, der stolze Eintritsspreis war etwas enttäuschend. Zwar sind die Mosaike und Fers´ken ganz schön anzuschauen, aber irgendwie wirken die Ruinen halt wie hingestellt.
Ebenso entwas enttäsucht waren wir vom Elafonissi Strand, der ganz im äußersten Südwesten von Kreta liegt. Für fast zwei Stunden Fahrt war der Strand zwar schön anzusehen, aber halt auch ziemlich überlaufen. Bekannt für seinen rosaroten Sand sieht man selbigen aber immer nur an ein paar Stellen.