Einmal nach Afrika fahren und all die Tiere, die ich sonst nur aus dem Zoo kenne, in ihrem echten Lebensraum beobachten können war schon lange ein Traum von mir. So beschloss ich Anfang 2015 diesen Traum wahr werden zu lassen. Ich entschied mich für Tansania im Juni, kurz nach der kleinen Regenzeit, wenn alles noch recht grün ist und die Temperaturen noch angenehm sind. So ging es dann am 07. Juni über Frankfurt und Addis Abeba zum Fuß des Kilimanjaro.
Das erste Ziel war der Arusha Nationalpark, ein relativ kleiner Nationapark in der Nähe der gleichnamigen Stadt. Die Touren sind hier nicht ganz so lang und man sieht um den Nationalpark herum auch immer wieder die Spuren der Zivilisation. Als Einstimmung auf Afrika aber genau das Richtige, denn für mich war es die erste Safari überhaupt und ich wusste nicht was mich erwartet. Der Nationalpark schließt den Mount Meru (4.562m) mit ein, der majestätisch über allem thront, nur überragt vom Kilimanjaro (5.895m) in der Ferne. Der immer schneebedeckte Gipfel des Kili ist ein toller Anblick, man mag zuerst gar nicht glauben wie hoch er ist, wenn der Schnee über den Wolken auftaucht. Im Park selber begegnet man Giraffen, Zebras, Pavianen, verschiedenen Antilopen-Arten und wenn man Glück hat auch Elefanten und Geparden. Bei den letzten beiden hatte ich aber kein Glück.
Am nächsten Tag ging es weiter in den Tarangire Nationalpark, dieser liegt weiter südlich und westlich des Lake Manyara und ist bekannt für seine Elefanten. Die ließen dann auch nicht lange auf sich warten, ich habe den ersten entdeckt wie er durchs Gebüsch brach und dabei fleißig Grünzeug in sich hinein stopfte. Namensgebend für den Park war der gleichnamige Fluß, der sich durch den Park schlängelt und Lebensquelle für viele Tiere ist. Die Elefanten ziehen meist in kleinen bis mittleren Gruppen durch den Park, wir hatten Glück und haben eine kleine Familie getroffen, die recht neugierig waren. Später kam auch noch ein sehr kleines, vielleicht nur einige Tage altes Elefantenbaby auf die Liste der Beobachtungen. Gut abgeschirmt durch die Gruppe war aber nur der kleine Rücken zu erhaschen. Eindrucksvoll ist auch die Vogelwelt, fast überall wo man langfährt scheucht man die Drei-Band-Glanzstare auf, die Gabelracke ist ein fliegender Regenbogen und auch an größeren Greifvögeln gibt es einiges zu sehen. Das Highlight des Tarangire waren aber drei Geparden kurz vor Ende der Tour. Ein großes Dankeschön an unseren Guide, der telefonisch davon gehört hatte und mit einem Affenzahn dort hin fuhr.
Über den Kraterrand des Ngorongoro Kraters ging es dann in die Serengeti, der Regenwald an den Hängen sieht genauso aus wie man sich Regenwald vorstellt. Am Reisetag war das Wetter etwas schlechter, so dass die Wolken durch die Baumkronen trieben und es oben schon recht kühl war. Der Blick vom Kraterrand ist grandios und unbeschreiblich. Es ist surreal wie man dort hinunter schaut (es sind fast 2.000m Höhenunterschied) und sich dort Flüsse und Bäche entlang schlängeln und man Elefanten, Zebras und andere Tiere als kleine Punkte ausmachen kann. Auf der anderen Seite ist es hingegen staubig, warm und trocken. Die Serengeti, streckenweise eine Steppe, meist aber eher Savanne. Ein unbeschreibliches Gefühl bis zum Horizont nur Gras zu sehen, wie die Wolken Schatten auf dieses Meer aus Gras malen und man das Rauschen des Windes in den Halmen hört. Die Tierwelt ist auch beeindruckend, noch am ersten Abend habe ich eine Leopardin mit zwei Jungtieren beobachten können. Auch ein Rudel Löweninnen haben wir gesehen, nur der König der Tiere hat sich bis zum zweiten Tag Zeit gelassen. Auch der Sternenhimmel nachts in der Serengeti ist beeindruckend, es ist allerdings auch sehr kühl und ein wenig furchteinflößend nur durch eine Bahn Stoff im Zelt vor den Tieren sicher zu sein.
Auf der Rückreise ging es dann in den Ngorongoro Krater, den man leider nur 4 Stunden täglich besuchen darf. Es ist ein einzigartiger Lebensraum, abgeschottet durch die Kraterränder werden die Tiere hier oft geboren, leben hier und sterben hier auch. Nur wenige Tiere wandern über den Rand in die angrenzende Serengeti. Der Ausblick vom Rand ist surreal, vom Kraterboden hinaus allerdings auch. Die Wolken schwappen wie Wasser über den Rand des Kraters. Im Krater habe ich dann auch drei Nashörner gesehen, allerdings sehr weit weg, aber die „Big Five“ habe ich somit in meinem ersten Afrika Urlaub alle gesehen. Zum Abschluss der Safari habe ich noch den Lake Manyara Nationalpark besucht, der zwar weniger eindrucksvoll als Serengeti oder der Krater war, aber ein Zuhause für viele Vögel und Affen ist. Die berühmten baumkletternden Löwen habe ich leider nicht gesehen (bzw. schon, aber in der Serengeti). Damit endet der Safari-Teil und ich habe noch fünf Tage auf Zanzibar entspannt.