Der Komet „Lovejoy“ oder C2014 Q2 ist ein lang periodischer Komet, der von Terry Lovejoy am 17.08.2014 entdeckt wurde. Am 07.01.2015 ist der Komet in einer Entfernung von 0.469 AE an der Erde vorbei gezogen und hat dabei eine Helligkeit von geschätzt 4.2mag erreicht. Das Perihel des Kometen ist am 30. Januar. Die Bedingungen für die Aufnahmen waren sehr schlecht, erst kurz vor der Aufnahme tat sich eine Wolkenlücke auf. Aber die Durchsicht war noch sehr schlecht, mit bloßem Auge keine Chance den Kometen zu entdecken. Im Fernglas war ein verschwommener Fleck zu erahnen. Auf den Einzelbildern sieht man auch immer wieder Wolken durchziehen. Da der Aufbau des Teleskop nicht lohnte stand auch nur das ungeguidete Stativ zur Verfügung, was in hohen ISO und kurzen Belichtungszeiten resultierte. Vermutlich mit ein Grund warum vom Schweif keine Spur zu sehen ist.
Noch einmal Komet C2014 Q2 „Lovejoy“, der sich in der vergangenen Tagen in Richtung Stier bewegt hat. Noch immer herrscht Sturm und wieder einmal ist es nur eine Wolkenlücke zwischen 21 und 24 Uhr die genutzt werden kann. Mit dem bloßem Auge ist zunächst nichts zu machen, im Fernglas fällt der Komet aber sofort ins Auge. Er scheint in etwa so hell wie Mµ Tau, der mit 4.27mag angegeben ist. Vielleicht etwas heller, aber schwieriger zu sehen, weil er so diffus ist. Wenn man erstmal weiß wo er ist, kann man ihn mit indirektem sehen auch mit bloßem Auge erspähen. Im Teleskop bei 32x Vergrößerung ist er schön hell, die Koma ist gut zu erkennen. Im Kernbereich ist er kompakter, allerdings ist ein Schweif nicht zu erkennen. Vermutlich braucht man dafür einen richtig dunklen Himmel. Bild 1 zeigt eine Übersichtsaufnahme mit 45mm (= 90mm Kleinbild), der Schweif ist in Richtung 10 Uhr zu erahnen und scheint sehr lang zu sein. Bild 2 zeigt eine Aufnahme mit 136mm (=270mm Kleinbild). Der Schweif ist wieder in Richtung 10 Uhr zu erahnen, ich glaube auch ein paar Strukturen zu erkennen, die ich auf anderen Bildern gesehen habe. Leider sind die Kontraste so schlecht, das man Schweif nicht ohne Lichtverschmutzung hervorheben kann.
Erneut Komet „Lovejoy“, der sich um den 17. Januar in der Nähe der Plejaden (M45) aufhält. Diesmal ein paar kurze Belichtungen ohne Nachführung aus einer dunkleren Gegend. Die Helligkeit schätze ich etwas heller als Delta Aries ein, dieser hat 4.3mag. Der Komet ist mit bloßem Auge zuerkennen, indirektes sehen hilft dabei. Im Fernglas sticht er sofort ins Auge, als kleines hells Wölkchen in der Raute Delta Aries, Zeta Aries und Tau Aries. Der Schweif ist visuell im Fernglas nicht zu erkennen, allenfalls eine leichte Elongation in Richtung Plejaden. Bild 1 ist ein Stack aus 12 Aufnahmen a 5s bei ISO1600, der lange Schweif ist erkennbar, allerdings strukturlos bei dieser kurzen Aufnahme. Bild 2 zeigt einen Stack aus 7 Aufnahmen a 5s bei ISO 3200 und ist etwas härter bearbeitet um den Schweif deutlicher zu zeigen.
Nach einigen Tagen mit schlechtem Wetter und Vollmond habe ich am 6. bzw. 8. Februar noch einmal Lovejoy aufgesucht. Er ist ein ganzes Stück weiter gewandert und steht nun unmittelbar neben Gamma Andromeda. Im Sucher ist er noch leicht zu erkennen, mit bloßem Auge war aber nichts auszumachen (was wohl am aufgehenden Mond und fehlender Dunkeladaption gelegen hat). Nachwievor kann ich keinen Schweif erkennen, schätze den Kometen auf etwa 5. Größenklasse. Im Teleskop bei 16x Vergrößerung ist die Koma nicht mehr wirklich rund. Der offene Sternhaufen links unten im Bild ist NGC 752.
Technische Daten
- Olympus Zuiko 45mm f1.8 und Panasonic G 100-300mm f4-5.6
- Vixen GP-D2
- Olympus OM-D E-M5
- Aufgenommen zwischen 10.01.2015, 17.01.2015, 06.02.2015 und 08.02.2015 in Hildesheim und Heersum
- Belichtung
- 10.01.2015: 20x 20s bei ISO 800 und 14x 30s bei ISO 800
- 17.01.2015: 12x 5s bei ISO 800 und 7x 5s bei ISO 3200
- 06.02.2015 / 08.02.2015: 21x 10s bei ISO 800