IC 443 im Sternbild Zwillinge wird auch „Jellyfish Nebel“ oder „Quallennebel“ genannt, obwohl es gar kein Emissionsnebel ist, sondern ein Supernova-Überrest. Beobachtungen mit Chandra haben gezeigt, dass das merkwürdige Objekt CXOU J061705.3+222127 am Südrand des Nebels möglicherweise der Ursprung dieses Nebels ist. Das Objekt ist höchstwahrscheinlich ein schnell rotierender Neutronenstern. Mehr zur Entstehung von IC 443 gibt es bei der NASA nachzulesen.
Die Aufnahmenacht war leider nicht optimal und kam auch eher überraschend. Beim Aufbauen der Ausrüstung war noch alles klar, aber es zogen einige Schleierwolken durch, als alles soweit stand und lief, war der Himmel mehr oder weniger komplett dunstig. Sterne waren noch zu sehen, aber der Guider hatte immer wieder mit Verlust des Leitsterns zu kämpfen. Im Verlauf der Nacht wurde es aber immer besser, am Ende kamen 21 Bilder a zehn Minuten zusammen, leider musste aber die gesamte erste Stunde aussortiert werden. Ein Stack mit Astroart und die Bearbeitung mit StarTools brachte zunächst keinen Erfolg, der extrahierte Rot-Kanal war nicht hoch genug aufgelöst und StarTools zermatschte den Rest dann total. Ich weiß nicht, warum in allen Videos immer so auf „Auto-Dev“ geschworen wird, das Teil verhunzt mir alle Bilder. Der zweite Versuch dann mit DSS inkl. 2x Drizzle und Bearbeitung mit Adobe Photoshop, der deutlich besser gelang. Etwas über 2 Stunden Belichtungszeit sind natürlich etwas wenig, wenn ich am nächsten Tag nicht zur Arbeit gemusst hätte, hätte ich auch noch zwei Stunden länger belichten können.
Update: Ich konnte noch einmal Belichtungszeit nachlegen, nun komme ich auf 6.5 Stunden. Das Rauschen ist etwas weniger geworden, aber ich glaube Gain 90 ist nicht hoch genug, damit sich das Signal gut vom Schwarzpunkt abhebt. Vermute bei Schmalband muss man auf Gain 240 gehen und dann so viele Aufnahmen wie möglich. Ist auch bei anderen Bildern zu beobachten, dort werden nur 180s oder 240s belichtet, aber halt sehr viele Aufnahmen gemacht.
Den ersten Versuch an diesem Objekt unternahm ich 2016 mit einer Canon 600Da, das Ergebnis ist hier zu sehen. Von der Schärfe her kaum zu vergleichen, aber man gewinnt einen Eindruck der Farbgebung.
Technische Daten
- TS APO 102/715mm
- TS 0.79x Reducer
- Astronomik 12nm H-alpha
- Vixen GP-D2
- ZWO ASI071MC Pro
- Kühlung auf 0°
- 35x 600s bei Gain 90
- 24x Flats
- 64x Bias
- 18x Darks
- Mgen 2 AutoGuider
- Gain 4
- Belichtungszeit 1.5s
- Aufgenommen am 18.12.2019 und 30.12.2019 in Isernhagen, Deutschland