Das Leo-Triplett besteht aus den drei Galaxien Messier 65, Messier 66 und NGC 3628, die im Sternbild Löwe zu finden sind. Messier 65 (unten) ist eine Galaxie vom Typ Sb (Spiralgalaxie) und 32 Millionen Lichtjahre entfernt. Messier 66 (links) ist ebenfalls eine Galaxie vom Typ Sb, 29 Millionen Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von circa 100.000 Lichtjahren. Am weitesten entfernt ist NGC 3628 (rechts, Typ SAb, Balkenspirale) mit ungefähr 35 Millionen Lichtjahren entfernt und misst 120.000 Lichtjahre im Durchmesser. Die beiden Messier-Objekte wurden entsprechend dem Namen von Charles Messier am 1. März 1780 entdeckt. Die deutlich schwächere NGC 3628 wurde dagegen erst am 8. April 1784 von Wilhelm Herschel entdeckt.
Zuletzt habe ich das Leo-Triplett 2011 aufgenommen. Der technologische Sprung ist 11 Jahre später entsprechend groß. Es konnte etwas über 2 Stunden Belichtungszeit gesammelt werden, einige Bilder musste ich leider aussortieren, weil Äste im Weg waren. Die initiale Verarbeitung erfolgte wie mittlerweile üblich bei mir mit AstroPixelProcessor (Stacking, Histogramm strecken, Light Pollution Removal, Star Color Calibration), in Adobe Photoshop dann das Finish (Dynamic Enhance, Reduce Star Size, Denoise). Das Bild gefällt mir sehr gut, es zeigt schon viele Details in den Galaxien. Die Belichtungszeit hätte ruhig etwas üppiger ausfallen können, denn im Rohstack ist das Rauschen noch recht präsent. Wichtig ist beim GPU besonders präzises Fokussieren, schon leicht außerhalb des Fokus und die Sterne werden zu kleinen Kometen. Der GPU scheint dagegen recht resistent gegenüber Verkippungen zu sein. Auch das Guiding lief sehr gut, über die gesamte Belichtungsdauer lag der RMS bei circa 0.8″.
Technische Daten
- Skywatcher 200/1000mm mit GPU
- iOptron CEM60
- ZWO ASI071MC Pro
- Kühlung auf -10°
- 26x 300s bei Gain 90 + Hutech IDAS LPS P2
- 64x Bias
- 24x Darks
- Steuerung mit Raspberry Pi 4 und StellarMate
- Guiding mit StellarMate Guider und ASI 290MM
- Aufgenommen am 02.03.2022 in Harsum, Deutschland