Der Zauberernebel, oder im Englischen Wizardnebula, ist im Sternbild Kepheus zu finden und liegt etwa 7.200 Lichtjahre von uns entfernt. Mit der Katalognummer NGC 7380 ist eigentlich nur der in den Nebel eingebettete Sternhaufen gemeint, der eigentlich Nebel ist im Sharpless2-Katalog mit der Nummer 142 zu finden. Der Sternhaufen wurde 1787 von Caroline Herschel entdeckt, der Nebel allerdings erst 1959, weil er sehr lichtschwach ist. Der Nebel mit einer Größe von 100 Lichtjahren ist ein aktives Sternenentstehungsgebiet. Die säulenförmigen Gasbereiche und Dunkelnebel werden durch den Strahlungsdruck der noch jungen Sterne geformt.

Für mich ist es nach 2015 der zweite Besuch bei NGC 7380, hier geht es zum ersten Bild, bei dem Vieles nicht gestimmt hat. Die Belichtungszeit habe ich deutlich verlängert, aber primär scheint das größere Teleskop, die empfindlichere Kamera und die bessere Bildverarbeitung hier sehr viel ausgemacht zu haben. Weil der Nebel mitten in der Milchstraße liegt sind die Sterne sehr dominant, ich habe die Sterne daher mit der Photoshop-Aktion „Sterne verkleinern“ etwas zurückgenommen. Die Bildkalibrierung und das Strecken des Histogramms habe ich in Astro Pixel Processor gemacht, die finale Bearbeitung erfolgte dann in Photoshop. Bei der Bildorientierung bin ich unschlüssig, unter anderem auch deshalb weil ich den namensgebenden Zauberer beim besten Willen nicht erkennen kann. Da der Nebel sowohl in H-alpha als auch in O3 strahlt bin ich gespannt wie eine Bicolor-Version mit dem Optolong L-eXtreme Filter aussehen würde, allerdings ist der erst bestellt und wird erst im Oktober geliefert.

 

Technische Daten

  • Skywatcher 200/1000 PDS
  • iOptron CEM60
  • ZWO ASI071MC Pro
    • Kühlung auf 0°
    • 15x 600s bei Gain 90 + Hutech IDAS LPS P2
    • Keine Flats
    • 64x Bias
    • 24x Darks
  • Guiding mit PHD2 und ASI 290MM
  • Aufgenommen am 15.09.2020 in Isernhagen, Deutschland